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A chinese lion statue

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Grüssle, remo kämpf

Letzter Monat in Argentinien

David Walter 28. April 2015

Nach meiner Reise, war ich froh, wieder arbeiten zu können. Voller neuem Tatendrang und mit neuer Kraft begannen wir in der Nähe der Landebahn, welche für Kleinlöschflugzeuge gegen die häufigen Waldbrände ist, lange Reihen mit Ästen zu Haufen zu machen. In dieser Woche fand auch zum ersten Mal ein mittelalterliches Fest in Villa G. Belgrano statt, mit Tribute Konzerten von den Beatles am Samstag und Pink Floyd am Sonntag, liess ich die Woche ausklingen. Am frühen Samstagabend war ich noch an einem Violinenkonzert mit Stücken von Mendelsson und Beethoven. Habe also die ganze Bandbreite an Musik abgedeckt. Montag und Dienstag der folgenden Woche waren gesetzliche Feiertage der Wahrheit und Gerechtigkeit. Dies, weil am 24.03.1976 die Militärdiktatur begann, welche bis 1983 andauerte und leider vielen Menschen das Leben kostete. Am Mittwoch fanden wir auf dem Land ein Zweihandgrosses, gestorbenes “Kalb”, welches eine Kuh verloren hat…
In dieser Woche haben wir zum ersten Mal das Cheminée entfacht, was mit einem Glas Wein ganz gemütlich war! In der dritten Woche begannen wir, ganz viel Holz zusammenzutragen, um mit einer Spielstruktur zu beginnen. Am Mittwochabend fuhr ich dann fürs Osterwochenende nach Mendoza. In Mendoza verbrachte ich einen Tag in der Stadt, einen im Parque Provincial de Aconcagua, einer mit einer Bike & Wine Tour, wo ich auf ein nettes chilenisches Paar traf, und den Sonntag im Parque San Martin, ein riesiger Park mit Regattabecken und ganz viel Grünfläche! Leider wurde mir am Abend, 20 Minuten vor der Abfahrt meines Buses mein Rucksack mit meinem Pass darin gestohlen. Das hätte nicht sein müssen.
Die letzten zwei Wochen bestanden darin, weiterhin Stämme für die Spielstruktur zu suchen, sie zu schälen und danach endlich mit dem Bau zu beginnen. Mit Asado im Rincón am Samstag, Fondue am Montagabend und einem weiteren Asado am Dienstag bei Horacio, meinem Arbeitskollegen, gabs viel gutes Essen in der vorletzten Woche.
Am 18. April war ich an der Generalversammlung des Centro Suizos eingeladen. Am Sonntag war dann mein letzter Einsatz in der Küche, da ein Chor verpflegt werden wollte. Und dann war da schon die letzte Woche, für Katha gabs noch einmal ein Fondue am Montagabend und wir schafften es, noch ziemlich voranzukommen mit der Spielstruktur. Dienstagnachmittag regnete es stark, sodass ich in Ruhe packen konnte. Der Abschied am Abend fiel mir schwer. Während der langen Busfahrt nach Buenos Aires schwirrten mir unzählige Gedanken und die vielen tollen Erlebnisse durch den Kopf. Direkt nach der Ankunft ging ich zur Schweizer Botschaft, um mir eine Notfallpays austellen zu lassen, was nur 1 Stunde dauerte (dank Voranmeldung!). Den Nachmittag verbrachte ich mit Sightseeing, vor allem im neuen Stadtteil Puerto Madero aber auch auf den Hauptachsen Av. Corrientes und Av. 25 de Mayo. Am Donnerstag fuhr ich nach La Boca, ins bekannte Stadtviertel mit den farbigen Wellblechwänden. Nach einer Siesta, ging ich am Abend ins weltberühmte Teatro Colon, um mir ein Konzert des Philharmonieorchesters von Buenos Aires anzuhören, was wunderschön war. Freitagmorgen traf ich mich noch mit Serena, um mich zu verabschieden. Damit geht mein halbjähriges Abenteuer hier in Südamerika zu Ende, und ich freue mich nun, wieder einmal die altbekannten Gesichter zu sehen.
Hasta pronto! :)

Viaje – 7

David Walter 15. März 2015

Dia #43: Gegen 0500 Uhr komme ich am Flughafen in Rio de Janeiro an. Ich gehe zuerst zum Busterminal, wo ich mir ein Billet für die Fahrt nach Foz do Iguaçu kaufe. Vor dieser 23-stündigen Fahrt graut mir schon jetzt! Danach fahre ich mit dem Bus durch ganz Rio zur Copacabana, wo mein Hostel etwas oberhalb, an einem Hügel gelegen, ist. Nach erster Informationsbeschaffung mache ich mich gut eingecremt zum Strand und laufe ihn die ganze Ausdehnung ab, was über 1h beansprucht. Nun ist schon Mittag und die Sonne brennt stark vom Himmel runter. Nach dem Mittagessen kehre ich ins Hostel für die Siesta zurück. Gegen Abend möchte ich auf den Zuckerhut, es ziehen allerdings einige Wolken auf, sodass ich mich bis es eindunkelt an den Strand lege und etwas döse. Da ich fast am Ende der Copacabana wohne, habe ich eine schöne Sicht über die ganze Bucht und die aufkommenden Lichter.
Rio de Janeiro wurde am 1. März 1565 (450. Jahre werden gerade gefeiert) von einem portugiesischen Kapitän gegründet. “Fluss des Januars” frei übersetzt, weil die Entdecker dachten, dass die Bucht an der Rio liegt, eine riesige Flussmündung sei. Und es war Januar (Janeiro), als 1502 die Portugiesen hier ankamen.
Ich fühle mich fast wie am ersten Tag in Argentinien, da ich kein Wort verstehe… Nach einem Caipirinha (port. Nationalgetränk) lege ich mich ziemlich müde schlafen, was nicht sehr einfach ist bei dieser Hitze…
Dia #44: Um 0545 Uhr steige ich aufs Dach meines Hostels, um den Sonnenaufgang zu sehen. Gegen 0800 Uhr fahre ich mit Yu (meinem Zimmergenosse aus China) mit dem Bus zur Talstation der Zahnradbahn, welche auf den Hügel Corcovado fährt. Mit dem Billet das man hier löst, gibt es 50% Rabatt für die Fahrt aufs Jungfraujoch. Die Fahrt dauert ca. 20 min., dann ist man auf 710müM. Hier oben steht der Cristo Redentor Corcovado, mein 3. besuchtes Weltwunder. Die Statue von Jesus mit 30m Höhe und über 600t Gewicht, ist das grösste Abbild von Jesus der Welt und wurde zwischen 1922 und 1931 gebaut. Das eindrücklichste ist für mich jedoch die Aussicht, die man von hier hat! Nach über 1,5h Genuss, fahren wir wieder runter und ich gehe alleine weiter Richtung Stadtzentrum. Da ich mein Ziel aus dem Bus heraus nicht erblicke, fahre ich viel zu weit und fahre danach mit der Metro wieder zurück ins Zentrum, wo ichs zu Fuss versuche. Hier gibts eindrückliche Wolkenkratzer von einigen Banken aber wohl auch Wohnhäuser. Speziell ist die Kathedrale, welche von aussen fast wie eine Pyramide aussieht, von innen eine riesige Kuppel ist und komplett aus Beton besteht. Die Sitzbänke sind alle rund ums Zentrum, sodass der Priester wie auf einer Bühne predigt.
Weiter gehe ich zum Arcos de Lapa. In Lapa soll am Abend Sambastimmung sein, das will ich mir am Wochenende mal ansehen. Nach dem Essen und weiterem herumschlendern, steige ich in einen Bus, welcher mich zum kleinen Strand Vermelha bringt. Von hier startet die Seilbahn zum Zuckerhut. Es gibt aber auch einen Fussweg, bis zur ersten Station (Morro da Urca), welchen ich dann auch aufsteige. Hier erfahre ich, dass man nur in der Talstation Tickets kaufen kann, ich könne aber nach 1900 Uhr gratis runterfahren (jetzt ist 1700 Uhr) und ich entschliesse mich daher den Sonnenuntergang hier zu schauen und vielleicht morgen bis ganz nach oben zu gehen. Plötzlich klopft mir Yu auf die Schulter. Er geht noch bis ganz hoch.
Die erste Gondel führte bereits im Jahr 1912 auf den Zuckerhut und war damit die dritte Passagiergondel der Welt (nach Spanien und der Schweiz) überhaupt! Ab Beginn erhielt sie den Übernamen “Bondinho”. Diese erste Gondel war bis 1972 im Einsatz, danach folgte ein neues Modell bis 2008, und heute ist das dritte Modell der Frey AG in Stans im Einsatz. Die Seilbahn ist zumindest für mich bekannt aus dem Film “Moonraker” mit James Bond.
Wie gestern treffen sich auch heute einige in der Hostelbar, wo wir zum Schluss Yus chinesische Tanzmusik hören.
Dia #45: Erst gegen Mittag schaffe ich es aufzustehen und zu frühstücken. Danach gehe ich zu Fuss zum Ipanema Strand, welcher noch hinter der Copacabana liegt. Um mich hinzulegen, ists mir zu heiss. Ich setze mich lieber unter die Bäume an den Schatten. Dann laufe ich zurück zum Hostel, da ichs heute noch mal mit dem Zuckerhut versuchen will. Die Dusche ist erlösend, vom unabhörlich herabrinnenden Schweiss. Ich komme gegen halb sechs auf dem Zuckerhut (396müM) an. Wunderschön, die Aussicht, die man von hier hat. Leider hats ziemlich viele Leute. Aufgrud der Wolken im Hintergrund, war der Sonnenuntergang gestern auf dem Morro da Urca besser. Die Sicht über die Stadt und über die Lichter ist 1. unbeschreiblich und 2. nicht in Fotos fassbar.
Nachdem ich ziemlich lange auf einen Bus gewartet habe, komme ich endlich zum Nachtessen im Zentrum von Rio. Danach mache ich mich zu Fuss zum Stadtteil Lapa, wo Samba gemäss Stadtführer noch gelebt wird. Es gibt zwar viel laute Musik aus den Bars, aber Leute auf der Strasse tanzen sehe ich keine.
Nach einigem hin und her entscheide ich mich für eine Disco. Unglaublich, aber wahr, Yu mein Zimmergenosse klopft mir bei meinem 3. Caipirinha auf die Schulter und wir feiern gemeinsam weiter. Und obwohl man es Yu überhaupt nicht ansieht. Ist er bereits 40 Jahre alt, verheiratet und lebt seit einem Jahr in Santiago de Chile, spricht aber kein Wort Spanisch.
Dia #46: Gegen Mittag stehe ich auf fürs Frühstück. Danach gehe ich den ganzen Nachmittag mit Yu an die Copacabana. Zum Glück ist es bewölkt, sodass es für einmal temperaturmässig angenehm ist. Gegen Abend regnets dann sogar, und zwar ziemlich heftig.
Dia #47: Heute ists wieder wärmer und der Schweiss läuft wieder in Strömen als ich zur Busstation laufe, um zum Busterminal zu gehen. Leider ist meine Zeit in Rio schon vorbei! Was für eine schöne, wenn auch spezielle und vielfältige Stadt. Ich steige also in den völlig unterkühlten Bus und hoffe diese nahezu 24h Busfahrt gut zu überstehen. Was für ein Glück ich mit dem Wetter hatte, denn heute regnets wieder am Nachmittagden…
Dia #48: Gegen Mittag, und damit 25h Busfahrt später, komme ich endlich in Foz do Iguazu an. Hier befinde ich mich im Dreiländereck Brasilien-Paraguay-Argentinien. Der Hostelbesitzer ist sehr freundlich und gibt mir zahlreiche Infos.
Sodass ich mich am Nachmittag in einen Bus setze und zu Fuss über eine Brücke nach Paraguay nach Ciudad del Este (was für ein einfallsreicher Name!) gehe. Die Brücke überwindet den Fluss Paraná. Etwas weiter flussaufwärts und am Ende des Lago de Itaipu steht hier das für lange Zeit grösste Wasserkraftwerk (Itaipu) der Welt, welches diesen Rang nun aber vor einigen Monaten an ein Kraftwerk in China abgeben musste. Das Werk gehört zu gleichen Teilen Paraguay und Brasilien, wobei Paraguay nur 2% des Stroms selber für sein Land braucht, den Rest verkaufen sie direkt an Brasilien.
Nach meinem Spaziergang mache ichs mir im Hostel gemütlich. Da ich viel zu viel Pasta habe, essen der Hostelbesitzer und ein Student, welcher vorübergehend hier im Hostel wohnt, mit mir. Wir gehen dann auch zusammen zu seiner Mutter, welche am nächsten Tag eine Herzoperation hat, weiter zu einem Kollegen, der sein Haus in ein Hostel umbauen möchte. Mit ihm gehen wir dann auch noch auf ein erfrischendes Bier. Danach holen wir seine Freundin von der Uni ab und gehen mit ihr zu Subway auf ein Sandwich und zu einer Pizzeria zu einer Schokoladen-Banane Pizza. Normalerweise wird diese auch noch mit Käse gegessen… Also ein ganz ereignisreicher Abend, mit einem absolut tollen Hostelbesitzer.
Ich bin dann allerdings froh, um Mitternacht ins Bett zu steigen.
Dia #49: Um 0700 Uhr stehe ich auf fürs Frühstück. Danach gehts mit einem Bus (Nr. 50) zuerst zum Busterminal und von dort (Nr. 120) zum Nationalpark Iguazu (heisst grosses Wasser in Guarani). Die Warteschlange ist riesig, sodass ich den Tipp vom Hostebesitzer befolge und zuerst den wirklich schönen Vogelpark in der Nähe besuche. Nach 2h in diesem Park, war dann auch niemand mehr, der beim Nationalpark auf den Eintritt wartete. Zuerst gehts 15min per Bus durch Urwald, bis man zu einer Haltestelle kommt, wo ich aussteige und flussaufwärts laufe. Einfach unglaublich diese Wassermenge! Muss man mit eigenen Augen gesehen haben. Und viele sagen, die argentinische Seite sei noch besser. Ganz oben am Wasserfall esse ich mein Sandwich, wobei mir einer der Nasenbären, welche wirklich frech sind, meine Packung Toastbrot aus dem Rucksack stiehlt. Danach laufe ich den ganzen Weg wieder zurück, damit ich alles noch einmal sehen kann. Unterwegs treffe ich zum 3. Mal (nach Nazca und Machu Picchu) auf einen Australier. Was für ein Zufall…
Da ich von hier direkt nach Puerto Iguazu gehe, bin ich mit meinem ganzen Gepäck unterwegs. Ich nehme noch einmal kurz den öffentlichen Bus und laufe danach, wiederum über den brasilianiaschen Zoll. Von da aus muss ich den Bus nehmen, welcher mich ins Zentrum von Puerto Iguazu bringt. Es klingt zwar komisch, aber es fühlt sich wie ein Heimkommen nach Argentinien an.
Dia #50: Auch heute stehe ich um 0700 Uhr auf. Eine Stunde später nehme ich den Bus zum argentinischen Parkeingang. Es gibt fast keine Leute, auch als ich die beiden Fusswege (upper & lower Trail) begehe, bin ich meist alleine, das ändert sich aber gegen Mittag. Hier ist man viel näher an den Wasserfällen als in Brasilien, dafür hat man dort die Sicht über alle Fälle. Insgesamt können es in der Regenzeit 270 und während der Trockenzeit im Minimum 150 Wasserfälle sein. Auf über 2700 Quadratmeter fallen pro Sekunde 6’500 Kubikmeter Wasser in die Tiefe!
Von der 1. zur 2. Haltestelle des Dschungelzügli sind es 15 min. Fahrt durch den Urwald, wobei fast 300 Personen zeitgleich an diesem Ort ankommen. Von da aus gehts über einen kilometerlangen Fusssteg über Wasser zum Aussichtspunkt Garganta del diablo. Es gibt also einen ziemlichen Stau auf dem Steg. Hier fliesst ein Grossteils des Wassers ab und die Gischt spritzt von Zeit zu Zeit zur Abkühlung alle nass. Das Wasser hat diese rötliche Farbe wegen des starken Regens, sodass Erde (welche hier rot ist) in den Fluss gelangt und ihn rötlich färbt.
Beim Anstehen für den Zug, stelle ich kurz meinen Rucksack auf den Boden um etwas Wasser zu trinken, schon schnappt sich dieser fiese Nasenbär mein Milanesesandwich aus dem Rucksack! Wie gestern habe ich keine Chance und das Sandwich ist in Sekunden von zahlreichen Nasenbären verschlungen. Den Nachmittag verbringe ich an einem Platz mit schöner Aussicht auf die Adam und Eva Wasserfälle.
Dia #51: Mein Bus nach Capiovi fährt erst um 1000 Uhr, sodass ich ausschlafen kann. In Capiovi lebt die zweite Schwester von Patricia und ich werde sie zwei Tage besuchen. Ebenfalls lebt Alejandra hier, welche für ihr Studium in VGB lebte, dieses jetzt aber abgebrochen hat und wieder nach Misiones zurückgekehrt ist.
Die Fahrt geht durch riesige Wälder und durch einige grössere Städtchen wie Ciudad de Eldorado, Montecarlo oder Puerto Rico. In Capiovi steige ich um auf einen anderen Bus, welcher mich nach Ruiz de Montaya bringt.
Den Rest des Nachmittags verbringe ich an der wunderschönen Piletta mit Fischen und Wasserpflanzen. Gegen Abend treffe ich Alejandra auf ein Eis im Dorfzentrum.
Dia #52: Vormittags fahre ich per Bus nach Puerto Rico, weil ich mir endlich einen eigenen Maté-Becher kaufen will. Maté und vor allem das Djerba (die Teekräuter) haben ihren Ursprung aus dieser Gegend. Nachdem ich etwas gefunden habe, was mir gefällt, laufe ich ziemlich weit um zum Fluss Parana zu gelangen, weil es hier anscheinend sehr schön sein soll. Mir gefiels nicht. Als ich völlig verschwitzt zum Dorf zurückkomme, merke ich, dass der nächste Bus erst in 2h fährt. Toll, bei dieser Hitze!
Gegen 1600 Uhr komme ich schliesslich zurück und es reicht mir, noch einmal die Piletta zu geniessen, bevor der letzte Teil der “Heimreise” startet. Mariana gibt mir eine riesige Schachtel voll mir Zitronen, Mandarinen, Avocado und Bananen aus dem Garten mit.
Dia #53: Während der Nacht verschwinden die Wälder langsam und wir erreichen die grossen Flächen von Santa Fé. Um 1330 Uhr komme ich endlich in Cordoba an und schleppe mich, wegen meiner Erkältung und der schweren Früchteschachtel durch den Terminal zum anderen Bus, welcher mich nach VGB bringt.
So, endlich ists geschafft! Es waren zwei unglaublich spannende und ereignisreiche Monate des Reisens, ohne grosse Zwischenfälle oder Probleme, wofür ich sehr dankbar bin. Hasta luego!

Viaje – 6

David Walter 3. März 2015

Dia #34: Gegen Mittag komme ich in Cusco an und nach einem Frühstück an der Plaza de Armas treffe ich auf Michelle (aus Matten; sie hat auch in Villa General Belgrano gearbeitet). Gemeinsam suchen wir ein Hostel für die nächsten Tage. Den späteren Nachmittag verbringen wir mit durch die Stadt schlendern und Geschichten der vergangenen 1,5 Monate austauschen. Das Highlight ist das Abendessen: Alpaka-Steak in einem schönen Restaurant. Und es schmeckt wirklich vorzüglich!
Dia #35: Nach dem Frühstück haben wir ein gedrängtes Programm: wir suchen am Busterminal für einen passenden Bus von Cusco nach Lima, leider passt aber keiner. So entscheiden wir uns statt den 22h Busfahrt, den etwas teureren einstündigen Flug im Internet zu kaufen. Wir kaufen unser Nachtessen auf dem Markt ein, treffen zwei Freunde von Michelle und steigen schliesslich gegen Abend zum Sacsayhuamán hinauf, einer Inkafestung etwas oberhalb Cuscos und mit schöner Aussicht über die Stadt.
Dia #36: Um 0530 Uhr stehen wir fürs Frühstück und Zusammenpacken auf. Um 0640 Uhr wäre der Treffpunkt für die heutige Busfahrt nach Hidroelectrico.
Wir warten fast eine Stunde, bis es endlich losgeht. Das ist die noch schlechtere Organisation als die Tour in Paracas.
Die Fahrt besteht eigentlich nur aus aneinandergereihten Kurven. Links, rechts, rauf, runter… Wir machen locker über 6000 Höhenmeter in etwa 6h Fahrt. Die letzten 1,5h Fahrt können es locker mit der Death Road in La Paz aufnehmen. Steile, z.T. senkrechte Abhänge über 100m, führen zum reissenden Fluss hinunter.
Gegen 1430 Uhr kommen wir endlich zum Ende der Strasse, wo schon einige andere Kleinbusse stehen. Und da steht diese Menschenmenge! Genau heute hat der Fluss die einzige Brücke in der Nähe weggerissen und die Armee hat eine kleine Notseilbahn installiert, welche jedoch nur 2 Personen transportieren kann. Die Warteschlange rückt beinahe gar nicht vorwärts und es ziehen schon Regenwolken auf. Nach 2,5h warten, ist es endlich an uns. Die Freude ist jedoch von kurzer Dauer, dennoch ist es speziell, über das reissende Wasser zu schweben. Nun beginnen wir die Wanderung nach Aguas Calientes. Nach ca. 1h beginnt es zu regnen, kurz darauf wird es schon Nacht. Zum Glück treffen wir auf einige Chilenen mit besseren Taschenlampen. Da es nun richtig tropisch schüttet, sind wir in kurzer Zeit nass. Und das Gehen auf dem Bahngleis ist nicht wirklich bequem! Z.T. müssen wir über kleine Brücken, nur aus Bahnhölzern klettern, wobei untendurch Wasser fliesst. Gegen 20 Uhr, nach etwas mehr als 2,5h, kommen wir endlich im sehr touristischen Aguas Calientes (2050müM) an. Es ist zu vergleichen mit Grindelwald oder Zermatt, auch was die Preise angeht! Nach der zum Glück warmen Dusche gibts das Nachtessen und die Instruktionen für Morgen.
Dia #37: Um 0400 Uhr gibts ein sehr bescheidenes Morgenessen. Um 0430 Uhr ist schon Abmarsch Richtung Machu Picchu, leider regnets auch jetzt. Der Weg führt zuerst eine halbe Stunde den Fluss abwärts. Danach steigts knapp 500m über unzählige Treppen steil hoch, wo sich der Eingang befindet und wir um 0615 Uhr ankommen. Mit einem Guide, welcher uns durch die Anlage führt und erklärt, verbringen wir ca. 2,5h. Danach steigen wir selbständig zum Recinto del Guardian (2450müM) hoch, von wo aus man die bekannte Postkartenaussicht von Machu Picchu hat. Trotz anfänglich nicht allzu grosser Motivation steigen wir danach auf den Berg Machu Picchu, welcher der Namensgeber der Ruinenstätte ist. Dies, weil man nicht weiss, wie der Ort zu Inkazeit hiess. Auch ist bis heute nicht vollständig klar, weshalb die Stätte gebaut wurde. Bewohner gabs nur etwa 200-300, welche allesamt Ingenieure, Architekten oder sonstige Intellektuelle waren. Da es viele Tempel gibt, geht man auch von einer Art Pilgerstätte aus, wo Inkas z.T. aus Chile oder Ecuador zu Fuss hingepilgert sein sollen. Die Aussicht vom Berg Machu Picchu (3082 müM) ist wunderschön! Insgesamt bin ich etwas mehr angetan von der Landschaft, als von den Ruinen. Aber die Kombination machts eben erst zu diesem heiligen und spannenden Ort.
Nun ist es schon 1400 Uhr und wir begeben uns durch die Stätte zum Ausgang, um den Abstieg in Angriff zu nehmen. Der Regen hat mittlerweile wieder eingesetzt. Meine Beine waren schon nach dem Machu Picchu etwas müde, aber nach dem Abstieg nach Aguas Calientes zum Hostel (1,5h), bin ich froh, dass es nicht mehr weiter geht. Nach der erlösenden Dusche gibts eine kleine Siesta, bevors zum Nachtessen geht. Machu Picchu war das 2. der 7 neuen Weltwunder, dass ich gesehen habe.
Dia #38: Endlich wieder mal ausschlafen! Um 0800 Uhr stehen wir auf um zu Morgen zu essen. Wenigstens gibts heute heisses Wasser für Tee. Nach einer Unterhaltung mit einer Kolumbianerin, gehen wir zum Thermalbad, welches etwas oberhalb des Dorfes liegt. Das warme Wasser tut meinen Beinen und Michelles Erkältung gut. Gegen Mittag müssen wir uns dann auf den Weg machen, damit wir rechtzeitig wieder nach Hidroelectrico kommen, wo der Bus wartet. Kurz vor 1500 Uhr kommen wir an und wir fahren tatsächlich pünktlich ab. Kurz darauf hat Michelle einen ziemlich heftigen Anfall von Höhenkrankheit mit Krämpfen in Händen, Füssen und Magen. Zum Glück geht es ihr nach einigen zähen Leidensstunden im Bus besser! Was für ein Schreck das war.
Dia #39: Nach dem Check Out und dem Morgenessen am der Plaza de Armas gehts zum Flughafen, welcher mit 5 Gates ziemlich klein ist. Nach etwas mehr als einer Stunde Flug kommen wir in Lima an. Wie vorgesehen, werden wir von Michelles neuen Arbeitgebern abgeholt. Fast 2h dauert die Fahrt durch die verschiedenen Distritos und an der Costa Verde entlang. Die Schule, welches zugleich ihr Arbeits- und Wohnort für den nächsten Monat sein wird, liegen in einem erbärmlichen Viertel ausserhalb Limas. Die Privatschule wird von einer Familie geführt, und zählt etwa 90 Kinder. Obwohl am Montag hier die Schule beginnt, werden die Stundenpläne gerade jetzt noch gemacht und die letzten Einschreibungen finden statt. Auch sind noch nicht alle Lehrer eingetroffen. Und Michelle, ohne irgendwelche Lehrerausbildung, wird Französisch geben.
Die “Klassenzimmer” sind Räume mit Stühlen, welche keine Türen aufweisen, sodass ich mir den Alltag in diesem Haus ziemlich laut vorstelle.
Ich werde spontan zu einer leckeren Fischsuppe am Nachmittag eingeladen und fahre dann am Abend mit Carlos und Victor mit nach Miraflores, wo mein Hostel liegt. Die beiden holen die Dritte von vier Freiwilligenlehrerinnen vom Flughafen ab. Miraflores ist ein ziemlich touristisches und teures Distrito mit vielen Hotels, Restaurants und Bars.
Ich bin ziemlich beeindruckt von den sehr bescheidenen Verhältnissen in der Schule und geschockt wie nah der Wohlstand (wenige km) von diesem Distrito ist.
Dia #40: Nach einem gemütlichen Morgen, mache ich mich gegen Mittag auf ins Zentrum von Lima, dafür benötige ich etwas mehr als eine halbe Stunde Busfahrt. Das Zentrum gefällt mir sehr gut und es findet gerade eine Parade mit einer berittenen Musik statt. Beeindruckend wie ruhig die Pferde sind, auch wenn sie ein Schlagzeug auf dem Rücken haben.
Nach Stunden des herumschlenderns, mache ich mich wieder zurück nach Miraflores. Im John F. Kennedy Park, welcher seit 20 Jahren voller Katzen ist, weil sie damals zur Rattenbeseitigung ausgesetzt wurden, setze ich mich auf eine Parkbank. Nach kurzer Zeit werde ich von einer Frau angesprochen, ob ich ihr nicht ein Brief in Deutsch an ihren holländischen Freund schreiben könne. Dann erzählte sie mir ihre ganze Leidens-Liebesgeschichte über Eifersucht, Respekt und Treue. Da ich gerade nichts anderes vorhatte, hörte ich zu. Gegen Abend ging ich zum Strand, welcher noch von unzähligen Surfern gesäumt war.
Dia #41: Nach dem Morgenessen mache ich mich auf zum Strand, wo ich meine erste Surflektion habe. Es gefällt mir sehr gut und kann bereits nach kurzer Zeit ziemlich lange surfen. Tolles Gefühl!
Nach einigen Stunden am Strand gehe ich zum Hostel zurück fürs ziemlich späte Mittagessen. Den Abend verbringe ich im Kino (Focus & 50 Shades of Grey). Der Kinoeintritt hier ist viel günstiger als in der Schweiz.
Dia #42: Auch heute schlafe ich aus und laufe vom Hostel Richtung Meer (3 Quadras). Dort finde ich oben auf der ca. 100m hohen Klippe ein schönes Einkaufszentrum in den Berg gebaut. Kinos, Restaurants und Läden sind in diesem schönen Bau mit schöner Aussicht über die Costa Verde zu finden.
Gegen Abend begebe ich mich zum Flughafen, wo mich mein Flug über Nacht nach Rio de Janeiro bringt.

Viaje – 5

David Walter 22. Februar 2015

Dia #24: Heute verlasse ich Bolivien und reise nach Perú. Das heisst, die Uhr schon wieder eine Stunde zurückstellen, jetzt sind es 6h Zeitunterschied zur CH.
Puno (3830müM) ist ebenfalls am Titicacasee gelegen. Nach der Ankunft am Busterminal, fahre ich mit einem Mototaxi zu meinem Hostel. Nach einem reichhaltigen Mittagessen mit Fischsuppe und Milanesa de Pollo schaue ich mir die Stadt an, wobei ich auch hier auf Umzüge mit Musikkapellen treffe. An der Strasse meines Hostels findet täglich ein riesiger Früchte- und Gemüsemarkt statt. Zwar löst er sich gegen Mitternacht auf, dennoch gibt es die ganze Nacht über Lärm und am Morgen stehen schon wieder neue Stände da.
Dia #25: Heute mache ich eine Tour zu den Uros Inseln und zur Taquile Insel. Insgesamt gibt es 87 Uros Inseln, auf jeder Insel leben zwischen 5-8 Familien. Jedes Jahr gibt es einen neuen Präsidenten pro Insel, und es gibt keine Polizei, da die Gemeinschaften auf Vertrauen aufbauen.
Es dauert ungefähr 1,5 Jahre um eine solche Uros Insel zu bauen, diese hält dann jedoch 20-30 Jahre. Noch einige Ergänzungen zum Titicacasee: Er ist der zwanziggrösste See der Welt, hat 27 Zuflüsse aber nur einen Abfluss, welcher in Bolivien ist. 56% des Sees gehört zu Peru, 44% zu Bolivien. Dies wurde so geregelt, weil Bolivien seinen Meeranstoss in einem Krieg gegen Chile verloren hat.
Nach fast 2h Fahrt kommen wir auf einer der Uros-Inseln an. Eindrücklich wie klein sie ist, und alles nur aus Schilf! Die Inseln werden aus ausgeschnittenen Blöcken der Schilfwurzeln inkl. Erde von 10m l x 5m b x 1m h zusammengeschnürt. Danach gibts einige Schichten loses Schilf obendrauf, was wöchentlich wiederholt wird! Dies alles wird vom Präsidenten der Insel modellartig nachgebaut und erklärt. Auch die Hütten bestehen ganz aus Schilf und haben nur einen Raum. Allerdings haben sie hier seit einigen Jahren auch Solarpanels um Licht zu machen. Aber wie sie sich waschen und ihr Geschäft verrichten bleibt mir unklar. Die Kinder gehen hier auch zur Schule, müssen dazu aber 1h mit dem Boot fahren.
Die Bewohner ernähren sich hauptsächlich von Fischen, Enten, Quinua, Reis und auch das Schilf ist essbar. Danach gibts eine Fahrt auf einem Schilfboot, welches die Männer mit ca. 5m langen Eukalyptusstöcken vorwärtsstossen. Das Wasser ist also nicht so tief hier.
Danach gehts weiter zur Taquile Insel, welche die drittgrösste Insel des Sees ist und auch bekannt ist als “Insel der strickenden Männer”. Und tatsächlich sehe ich einige Männer beim Stricken, es gibt auch einen Laden, wo man die Mützen und Pullover kaufen kann. Alle Bewohner tragen Mützen (Männer) oder Umhänge über den Kopf (Frauen). An den Farben der Mütze sieht man ob man ledig oder verheiratet ist. Die Frauen haben an den Enden des Umhangs eine Art Wollknäuel, wenn er gross ist, ist sie ledig, wenn er klein ist, ist sie verheiratet.
Früher wurde auf der Insel innerhalb der Familie geheiratet (also Inzest), was es heute nicht mehr gibt. Wenn ein Paar heiraten will, müssen sie zuerst 2 Jahre zusammenleben (auf der Insel gibt es keine Scheidungen!) und der Mann muss kochen, waschen und stricken können. Gewaschen wird mit einem natürlichem Waschmittel, aus einer Pflanze, was uns nach dem Mittagessen mit einem Stück Schafwolle von einem Jungen auch vorgeführt wird. Ariel und Vanish können einpacken! Nach diesen eindrücklichen Erfahrungen gehts in 3h Fahrt zurück nach Puno.
Dia #26: Nach einem gemütlichen Morgen gehe ich am Nachmittag nach Sillustani. Ein ca. 30km von Puno entfernter heiliger Ort der Inkas, welcher als Friedhof diente. Die Gräber sind runde, aus grossen Steinen gebaute Türme. Es gibt zwei verschiedene Typen. Diejenigen der Pre-Inka Zeit und diejenigen der Inkas. Die Türme wurden 1931 archäologisch erforscht und alle Mumien ausgehoben. Bis 1986 waren sie alle intakt, aber in diesem Jahr wurden sie durch heftige Gewitter zerstört. Da die Steine aus Vulkangestein (und magnetisch) sind, schlugen die Blitze mehrfach ein und zerstörten praktisch alle, sodass heute nur noch Ruinen übrig sind.
In einem Turm wurden 5-6 Menschen in der Kauerstellung mumifiziert, da die Inkas an eine Reinkarnation glauben, und da man sich schon im Mutterleib, in der Kauerstellung befindet.
Jeder Turm hat ein Loch, welches als Eingang diente und alle Eingänge schauen Richtung Sonnenaufgang. Am Eingang einer dieser Türen erklärt der Guide das für mich unheimlich interessante und vollumfassende Cruz Andina oder auch die Triologia Andina.
Sillustani liegt an einem See, welcher eine Insel in Form eines Hochplattos hat. Anscheinend gibt es bisher noch keine wissenschaftlichere Erklärung für diese Hochebene, als dass diese als Landefläche für Ausserirdische gedient haben soll.
In Peru und Bolivien wird nebst Castellano auch Quechua und Aymara gesprochen:
“Hola, que tal?” in
Quechua: Camisaraci;
Aymara: Amintschisi
Dia #27: Während der Nacht bin ich nach Arequipa (2335müM) gefahren, wo ich um 0430 Uhr ankomme. Nach einiger Zeit des Wartens fahre ich zum Hostel um den Rucksack zu deponieren. Als Frühstück finde ich eine französische Bäckerei mit herrlichen Croissants, welche ich auf der Plaza de Armas geniesse. Was für ein schöner Platz! Von 3 Seiten umgeben von Lauben und von der vierten Seite von der riesigen Kathedrale. Etwas hinter der Kathedrale befindet sich das Kloster Santa Catalina, welches ein ganzes Quadra des heutigen Stadtbaus einnimmt.
Während der Croissants sitzt plötzlich ein Betrunkener, etwa in meinem Alter, neben mich auf die Bank und fragt mich nach einer Zahl. Anhand dieser Zahl (4), beschrieb er mehr oder weniger meine Persönlichkeit. Zudem las er aus Coca-Blättern, welche ich dabei hatte, meine Zukunft. Ich mag solche Sachen eigentlich nicht, aber es war ein unterhaltsamer Zeitvertrieb und dank seiner lallenden Aussprache habe ich auch nicht alles verstanden.
Gegen Mittag mache ich eine Bustour durch die Stadt, wie es sie in vielen europäischen Städten auch gibt. Allerdings steigt man hier immer vom Bus herunter, und schliesslich waren wir mehr als 6,5h unterwegs, statt den angegebenen 4h. Die Tour war teils sehr interessant (Alpaca-Museum, älteste, hydraulische Mühle Perus), teils langweilig und in die Länge gezogen. Allerdings ist Arequipa die für mich bisher schönste Stadt, welche ich auf meiner Reise gesehen habe.
Dia #28: Heutige Tagwache: 0230 Uhr, da ich auf eine Tour zum Colca Canyon gehe. Um 0630 Uhr kommen wir in Chivay (3635müM) an, wo wir zu Morgen essen. Der Colca Canyon ist mit 100km Länge und 3,4km Tiefe am tiefsten Punkt, der zweitgrösste Canyon der Welt. Zu Beginn ist es allerdings ein Tal, in welchem noch heute auf den Terrassen der Pre-Inkas Landwirtschaft betrieben wird. Diese Terrassen sind die Vorläufer der Bauten der Inkas in Cuzco und Machu Picchu. So wurden die Ingenieure dieser Terrassen für die Bauten in Machu Picchu auch beigezogen.
Und wie ichs in Cachi gelernt habe, braucht es für einen Canyon einen Fluss. Hier ist es der Rio Colca, welcher die Abgründe geschaffen hat.
Beim Cruz del Condor haben wir wenig Glück mit dem Wetter und sehen aufgrund des Nebels keinen Kondor herumkreisen.
Etwas weiter unten, können wir diese Riesenvögel dann doch noch sehen.
Nach dem Mittagessen gehts zurück nach Arequipa, wobei wir einen Pass von 4900m Höhe überqueren. Den Rest des Nachmittags geniesse ich in der Altstadt.
Um 2130 Uhr fährt mein Bus nach Nazca. Und was für ein Bus! Wie am Flughafen wird eingecheckt, und das Gepäck abgegeben, normalerweise trägt man es selber zum Bus. Im Bus hat jeder Sitz einen eigenen Bordcomputer. Luxus pur!
Dia #29: Am frühen Morgen komme ich in Nazca (520 müM) an. Von mind. 5 Taxifahrern werde ich bedrängt, ihr Taxi zu nehmen. Ich entscheide mich für den 2 Soles Typen, welcher mir auf dem Weg zum Hostel auch noch gleich einen Flug zu den Nazca Linien verkauft! Der Flug in der kleinen Cessna (6 Pers.) ist wacklig, aber die Aussicht ist toll! Nach 30 Minuten Flug bin ich dann jedoch froh, wieder festen Boden unter meinen Füssen zu haben. Die Figuren/Linien hatte ich mir grösser vorgestellt, sie sind aber dennoch eindrücklich. Bis heute ist nicht klar, weshalb es diese Linienbilder gibt, aber es gibt verschiedenste Thesen, welche ziemlich unterschiedlich sind.
Am Nachmittag entschliesse ich mich spontan eine Nazca 4×4 Tour zu machen. Einerseits besichtigen wir archäologische Stätten, andererseits brettern wir mit dem Sandbuggy durch das Gesteine und die Sanddünen. Jetzt verstehe ich auch, weshalb sich Bud und Terence in “Zwei wie Pech und Schwefel” derart um ihren Sandbuggy prügeln!;)
Am besten gefällt mir jedoch das Sandboarding.
Zu den archäologischen Stätten gehört ein Friedhof, wo man die Knochenteile frei herumliegen sieht, Cahuachi, welches aus heute noch 3 Pyramiden besteht (früher 36 Pyramiden), welche von den Nazcaner nur für Zeremonien gebraucht wurden, und Ocongalla, ein Bau von über 1800 Jahren nur aus Steinen, welcher zur Wassergewinnung aus dem Untergrund genutzt wurde.
Dia #30: Heute fahre ich mit einem Bus zuerst nach Ica und von dort aus nach Pisco, welches ein Städtchen am Ufer des Pazifiks ist. Von Pisco stammt das bekannte Getränk Pisco Sour. Pisco bedeutet in Quechua Vogel. In der ganzen Gegend hier gibt es Vögel, weshalb die Inkas diesem Ort diesen Namen gaben. Den Nachmittag verbringe ich am Strand, wobei es ziemlich stark windet. Das Städtchen Pisco ist hübsch und hat ein belebtes Zentrum, wie ich am Abend feststelle.
Dia #31: Heute gehts ins benachbarte Paracas (Paracas heisst einerseits der ziemlich starke Wind, welcher hier meistens weht und teils zu einem starken Sandsturm mutiert, andererseits heisst “Para” Regen und “Acca” Sand in Quechua), ein kleines Fischerstädtchen. Es ist die bisher schlechteste organisierte Tour, die ich mitmache. Langes Warten am Hafen und irgendwie überhaupt keine Koordination, hier noch die Hafengebühr, da noch der Eintritt in den Nationalpark…
Wir schaffens doch irgendwie ins Boot und fahren zu den felsigen Islas Ballestas hinaus, welche voll gesäumt mit Seelöwen und vielen verschiedenen Vögel wie Möwen oder Pelikane gesäumt sind. Auch Delfine sind zu sehen. Sehr eindrücklich all diese Tiere in dieser Anzahl wild zu sehen! Allerdings stinkts gewaltig in der ganzen Umgebung. Gut 2h dauert die ganze Tour, danach kehren wir nach Paracas zurück. Hier startet die nächste Tour zum Nationalpark, diesmal mit dem Bus. Angefangen beim Museum, welches über den Nationalpark berichtet, weiter zu einem Aussichtspunkt, wo man “La Cathedral” und den Playa Supay sieht. Die Kathedrale ist eine Steinformation, die an einen Kirchturm erinnert. Allerdings wurde diese beim starken Erdbeben vom 17.08.2007, welches ganz Pisco erschütterte, mehrheitlich zerstört. Playa Supay heisst Teufelsstrand, was von den riesigen Wellen die hier an Land schlagen kommt.
In Lagunillas gibts den letzten Halt. Hier setze ich mich auf einen Hügel und schaue dem Meer, den Möwen und Pelikanen, und den Seelöwen zu. Krass wie die Möwen fischen: Im Sturzflug stürzen sie sich von etwa 20-30m ins Wasser. Die Pünktlichkeit der grösstenteils peruanischen Gruppe lässt zu wünschen übrig. Nach einer halben Stunde des Wartens sind wir endlich wieder alle…
Hier ist es eines der wenigen Male heiss, da ich sonst immer viel höher bin.
Das Abendessen nehme ich in einem etwas teureren Restaurant ein, aber hier kann ich wieder einmal Fleisch essen, die Küche sieht sauber aus!
Dia #32: Nach wieder einmal ausschlafen, frühstücken und Marktbesuch, gehe ich am Nachmittag an den Strand. Als Wolken aufziehen, gehe ich wieder ins Hostel zurück. Und día muy tranquillo!
Dia #33: Heute fahre ich nach dem Mittag zurück nach Ica und verbringe den Nachmittag in der Stadt. Um 1800 Uhr startet meine 17 stündige Busfahrt nach Cusco…

Viaje – 4

David Walter 12. Februar 2015

Dia #17: Um 0800 Uhr komme ich in “Nuestra Señora de La Paz” oder kurz La Paz an. Dank der 3’650müM ist es hier wieder deutlich kühler und es regnet leider auch. Zum Glück kann ich schon ins Hostelzimmer, damit ich alles deponieren kann, und mache mich auf eine kleine Stadttour.
La Paz und Agglomeration zählt über 2 Millionen Einwohner, die meisten Bauten sind ohne Verputz, d.h. nur die Backsteine. La Paz befindet sich in einem Tal und ist umgeben von einer Hochebene (Altiplano).
In einem Schweizerkaffee treffe ich auf Schweizer, welche ich auf der Minentour in Potosi kennengelernt habe, die Welt ist klein. Zu Mittag esse ich in einem Restaurant ein 3-Gang Menü mit Tee für CHF 5.- Danach kaufe ich mir Socken und Handschuhe aus Lamawolle für CHF 6.-
Es ist alles ziemlich günstig in Bolivien, ausser die Schokolade…!
Am Nachmittag fahre ich mit einer der insgesamt drei Seilbahnen (Linea Roja), welche im Frühling letzten Jahres eröffnet wurden. Die Seilbahnen stammen von Doppelmayr (AUT) und kosteten insgesamt 235 Mio. USD. Eine Fahrt kostet 3 Bs, was etwa 45 Rp. sind. Bei der Fahrt über die Stadt fällt auf, dass die Dachterassen im Allgemeinen als Waschküche dienen, allerdings wird von Hand gewaschen.
Dia #18: Alles in allem ein ganz gemütlicher Tag mit viel Spazieren und Schlafen. Ich war den ganzen Tag über etwas nervös für die Bergtour. Ich kaufte mir schon das Busticket nach Copacabana. Einige Stunden verbrachte ich auf dem Markt und ich denke, weil es Samstag war, hatte es so unglaublich viele Leute und Autos auf den Strassen. Ein richtiges Chaos! Nach einem grossen Salat mit Fleisch, lege ich mich frühzeitig schlafen.
Dia #19: Um 0830 Uhr finde ich mich im Büro von Alberth Bolivia Tours ein. Hier werde ich ausgerüstet. Danach gehts mit dem Auto zuerst zum Altiplano hinauf, wo mein Privatguide unser Essen auf dem Markt einkauft. Danach verlassen wir die Häuser und kommen vorbei an Müllhaufen aus Bauschutt und Plastik, vorbei an 3 kleinen Stauseen und einem Friedhof. Die Strasse wird immer wie schlechter und es beginnt nun auch zu schneien. Um 1200 Uhr kommen wir im Campo Basico, auf 4800müM, an.
Hier gibts zuerst Mittagessen, Reis mit Poulet. Es sieht aus, als ob wir erst morgen von hier loslaufen können, da sonst die Kleider schon alle nass wären. Nach einer Stunde entscheiden wir uns aber dennoch loszulaufen. Nach 1h sind wir auf 5000m. Eine 1/4h später auf 5130müM, wo unser Refugio ist. Ich bin fast zu gut eingepackt, und habe mehr Mühe mit der Hitze als mit der Höhe, dennoch schlägt das Herz auch nach dem Ausruhen noch ziemlich schnell. Und es schneit weiterhin… Um 1700 Uhr gibts das Nachtessen, 1800 Uhr ist Nachtruhe! Leider schlafe ich fast nichts in dieser “Nacht”, der Grund dafür muss die Höhe sein und auch mein Herz rast weiterhin.
Dia #20: Tagwache um 0000 Uhr, Morgenessen und bereitmachen für den Aufstieg. Pünktlich um 0100 Uhr machen wir uns bei leichtem Schneefall mit Steigeisen und Eispickel auf den Weg. Den ganzen Weg über gibts keine Hektik, Schritt für Schritt, und ich fühle, wie ein Atemzug zuerst für zwei Schritte, dann nur noch für einen reicht. Bei 5400müM ist dann die Nebel-/ Wolkengrenze und man kann die Sterne, den Mond und den Lichtersmog von La Paz sehen. Bei 5700müM habe ich eine erste Krise (starke Kopfschmerzen und Übelkeit) und bin mir nicht sicher, ob ich weitergehen kann. Bei 5900m dasselbe. Dank Illesio, meinem Guide, schaffe ichs dann schliesslich doch auf den Gipfel, Huayna Potosi, 6088müM, wo wir pünktlich zum Sonnenaufgang um 0600 Uhr ankommen. Was für ein Wetterglück wir haben! Leider bleiben wir nur kurz auf dem Gipfel, aufgrund der Gefahren des Schnees mit Sonneneinstrahlung, aber die Aussicht ist wunderschön, und vor allem das Gefühl es endlich geschafft zu haben, ist einmalig!
In etwas mehr als 1h (wir sind nahezu runtergerannt) sind wir wieder beim Campo alto unten, wo wir unsere Sachen packen und gleich weiterabsteigen, zum Campo basico. Hier warten wir 2,5h (völlig verschwitzt) auf unseren Transport nach La Paz. Die Kopfschmerzen haben leider immer noch nicht nachgelassen…
Am Nachmittag muss ich meine ganzen Sachen wieder einmal ein bisschen ordnen, waschen und organisiere mir eine Tour für morgen.
Dia #21: Heute stehe ich um 0600 Uhr auf, denn um 0700 Uhr startet die Tour zum Camino de la muerte oder Death Road oder “Die gefährlichste Strasse der Welt”, welche ich mit dem Mountainbike befahren werde. Nach der Materialfassung fahren wir mit einem Kleinbus nach La Cumbre (4700müM), wo die Tour beginnt. Toll, dass es schon den ganzen Morgen regnet wie in Strömen und in der Höhe schneits sogar. Trotzdem gehts nach den Instruktionen los. Zuerst 19km auf Asphaltstrasse. Innert kürzester Zeit sind alle durchnässt, wie nicht anders erwartet. Zur Nässe hinzu ist es ziemlich kalt, einige wechseln das Velo wieder mit dem Bus. Dann endlich fängt die Death Road an. Imposant, wie sich die Strasse durch den Abgrund schlängelt. Und der Nebel verleiht dem Ganzen etwas mystisches, da man fast nie den Abgrund sieht. Auf der Death Road gilt Linksverkehr, sodass die hinauffahrenden Fahrzeuge der Felswand entlangfahren können. Allerdings kommt uns während der ganzen Abfahrt nur ein Auto entgegen. Nach etwa 2,5h und 36km Abgahrt kommen wir in Yolosa auf 1200müM an. Den ganzen Weg über gings nur zwischendurch flach, sonst immer runter. Je weiter runter wir kommen, desto wärmer wird es, sodass nur noch die Nässe ein bisschen stört. Bei der Ankunft in Yolosa gibts jedoch zuerst das Mittagessen, erst danach wird geduscht.
In Yolosa herrschen tropische Verhältnisse. Zum Glück bin ich nicht mehr in solchen Gebieten, die Moskitos gehen mir schon nach kurzer Zeit auf die Nerven! Um 1600 Uhr starten wir die Rückfahrt mit dem Bus, welche nach einer Minute schon unterbrochen wird, da ein Lastwagen einen Fluss, welcher über die Strasse führt, mit grossen Steinen auffüllt. Toller Zeitpunkt! Schneller als gedacht, gehts dann doch weiter und wir fahren die fast 100km über die neue Strasse zurück nach La Paz.
Dia #22: Mit der obligaten halben Stunde Verspätung der Abfahrt, gehts heute von La Paz nach Copacabana. Es ist eine holprige Fahrt und obwohl Copacabana auf einer Halbinsel liegt, nehmen wir als Abkürzung eine Fähre, wobei die Passagiere aus dem Bus aussteigen müssen und für 2 Bs ein separates Schiff nehmen. Gewusst wie!
Copacabana (3840müM) ist sehr touristisch und lebt davon, der Ausgangsort zur Isla del sol zu sein. Es ist am Titicacasee gelegen, welcher der grösste See in Südamerika ist (15 Mal grösser als der Bodensee). Auf dem Titicacasee gibt es schwimmende Inseln der Uros (grösstenteils bestehend aus Schilf), welche erst spät entdeckt wurden, weil sie sich versteckt hielten. Dies war auch ihre Taktik um die kriegerischen Inkas zu überleben. Auf bolivianischer Seite gibt es die Isla del sol und die Isla de la luna, welche heilig sind. Da nach der Sage, auf der Isla del sol der weissbärtige Gott erschien und die ersten beiden Inkas erschuf.
Gegen Abend steige ich den Cerro Calvario (3966müM) hoch, welcher direkt neben dem Städtchen liegt. Von oben hat man eine herrliche Aussicht über die Stadt und über den See und man sieht bis zur Isla del sol.
Dia #23: Und wieder einmal beginnt der Tag mit Regen… Um 0830 Uhr heisst es Leinen los! Wir kommen nur langsam vorwärts, sodass wir erst um 1100 Uhr in Challa Pampa, im Norden der Insel ankommen. Hier hänge ich mich zuerst einer Tour an, welche mir aber zu langsam geht, denn ich möchte die Ruta Sagrada de la Eternidad del sol laufen, welche vom Norden in den Süden führt. Vorbei am Roca Sagrada (heiliger Stein), welcher ein Kraftort sein soll, weiter zum Mesa Ceremonial und schliesslich zu einigen Ruinen der Inkas. Nun ist schon Mittag, und ich habe den Weg Richtung Süden, welcher 3h dauern soll, noch nicht begonnen (um 1500 Uhr fährt mein Schiff).
Der Weg steigt zuerst etwas mehr an, danach läuft man auf dem Grat der Insel auf und ab, auf einem schönen, breiten Weg. Wunderschön! Ganz nach meinem Geschmack hat es fast keine Leute auf der ganzen Strecke, ich werde aber zu einem grossen Teil von einem Hund flankiert. Nach 2h komme ich schliesslich in Yumani an, und das Boot fährt dann sowieso erst um 1545 Uhr ab. Die ganze Hetzerei umsonst. In der Wartezeit habe ich mir einen Alpaca-Pullover und Mütze gekauft. Wie schön warm die geben! Den Tag klinge ich auf einer Terrasse mit Blick über den See und einer Paceña aus.

Viaje – 3

David Walter 5. Februar 2015

Dia #11: Gegen Mittag reise ich nach Potosi wo ich 200km und 3h später ankomme. Potosi ist mit einer Höhe von 4’100müM die zweithöchste Stadt der Welt (höchste Stadt der Welt ist La Rinconada, Peru, 5’100müM). Sie ist an den Hang gebaut, und hinter ihr erstreckt sich der Cerro rico (reicher Berg, 4’800müM)), in welchem seit über 500 Jahren Silber und andere Rohstoffe abgebaut werden. Auch heute noch alles von Hand, und das werde ich mir am Montag ansehen. Per Zufall ist an diesem Wochenende das Fest der Minenarbeiter, an welchem ich morgen beiwohnen will. Beim durch die Stadt irren, habe ich drei Freunde von der Wüstentour wiedergetroffen und werde mit ihnen in die Mine gehen.
Dia #12: Nach dem Morgenessen hört man die ersten Böller knallen und so zieht es mich gegen 1030 Uhr auf die Strasse. Jede Musikgesellschaft spielt die ganze Zeit dasselbe Stück, jedoch ohne Pause.
Sie werden begleitet von Tänzern und Tänzerinnen in herrlich farbigen Kostümen/Trachten. Was schnell auffällt, sind die Wasserballone und die Schaumsprays. Das ganze Fest ist wie eine grosse Wasserschlacht, weshalb Wasser, frage ich diverse Leute?! Weil das ein Zeichen von Freude sei. Ausser 3 Wasserballonen bleibe ich den ganzen Tag verschont. Als ich ins Hotel zurückkehren will, werde ich von einer Gruppe älterer Männer (alles ehemalige Minenarbeiter) eingeladen, mit ihrer Gruppe mitzutanzen. Und ich war dann die Zielscheibe für viele Wasserballone und Schaumattacken während der Runde in der ich mit ihnen ging… Der bolivianische Tequila war lecker, ich spürte ihn aber ziemlich schnell.
Das Fest der Minenarbeiter, welches sie zum Dank ihrer Götter abhalten, lässt spüren, dass sie trotz der schweren Arbeit dankbar dafür sind! Und ich bin es, dass ich einen solchen farbenfrohen Tag erleben durfte.
Dia #13: Um 0900 Uhr beginnt die Tour zum und in den Cerro rico. Zuerst gibts die Schutzkleidung inkl. Helm, dann besichtigen wir die Verarbeitung des Gesteins, wo mittels Wasser und Chemie die Mineralien vom Gestein getrennt werden. Hier werden Zink, Blei und Silber verarbeitet. Nach der Säuberung gelangt jedoch alles in den Export nach Chile, Europa oder USA. Dies weil es hier einfach an der notwendigen Infrastruktur fehlt, um die Rohstoffe vor Ort zu verarbeiten.
Danach gehts endlich zum Berg. Wir steigen in die Mine Rosario (4’303müM), welche am 01.10.1936 gegründet wurde, ein. Sie ist eine von über 180 Minen im Berg. Während der Kolonialzeit der Spanier wurde hier begonnen, Mineralien abzubauen. Diese harte Arbeit kostete bisher über 9 Millionen Menschen das Leben. Im Vergleich, Bolivien hat heute etwas mehr als 10 Millionen Einwohner! Oft beginnt man schon als Kind in der Mine zu arbeiten, d.h. ab ca. 10 Jahren und macht das so lange es geht, solange bis die körperlichen Beschwerden Überhand nehmen. Auf den 3km die wir durch den Berg gehen, sehen wir heute nur vereinzelte Minenarbeiter arbeiten. Die meisten sind noch am Feiern… Einem schauen wir zu, wie er mit einem Eisen und Hammer ein Loch für Dynamit macht und nicht etwa mit Schlaghammer. Die Gänge sind alle sehr niedrig, sodass wir wie eine Gruppe alter Hexen nach vorne gebückt dadurchschlurften. Alles in allem sehr eindrücklich, aber überhaupt nicht den Arbeitsbedingungen entsprechend, wie wir sie in Europa kennen. Die Arbeiter kauen den ganzen Tag Coca-Blätter und sind meistens betrunken, vom 96% Zuckeralkohol, den sie fast wie Wasser trinken. Den spürt man an jeder einzelnen Stelle wo er durchrinnt, aus eigener Erfahrung gesprochen…
Dia #14: Bei der Fahrt zum neuen Busterminal sehe ich auch die anderen Seiten der Stadt. Wie in allen Orten wo ich bisher war, gibt es hier viele Strassenhunde, Autos werden am Strassenrand repariert und es werden noch neue Häuser gebaut. Im Busterminal, der wie eine Kuppel gebaut ist, schreien Frauen die Destinationen ihrer Busgesellschaft lauthals hinaus, was mit dem Echo ziemlich mysthisch klingt, wenn dies ein paar machen…
Wir fahren ziemlich lange einem breiten Flussdelta entlang, in welchem Kies und Sand getrennt werden, ein natürlicher Steinbruch. Ich sehe Frauen die Schafe hüten, Ochsen die das Land eggen, und wie es immer grüner wird, weil wir an Höhe verlieren. Sucre liegt nur noch auf 2’700müM und ist die Hauptstadt von Bolivien, der Regierungssitz liegt jedoch in La Paz. Sucre gefällt mir besser als Potosi, die Stadt erscheint mir sauberer und die Menschen auch etwas offener und freundlicher. Ich treffe hier nun zum 3. Mal auf Dimitri aus Belgien.
Dia #15: Nach einem herrlichen American Breakfast mache ich mich auf den Weg zum Parque Cretácico. Die Tour startet mit einem Film, danach gibts eine Führung mit Erklärungen zu den Dinosaurierern, die z.T. In Lebensgrösse ausgestellt sind. Vor allem der Titanosaurus mit 40m Länge und 20m Höhe ist ziemlich eindrücklich.
Der Grund, dass gerade hier dieser Park gebaut wurde, ist eine 1’500m lange und 110m hohe Felswand, welche von einer Zementfabrik abgearbeitet wurde. Auf dieser immensen Fläche, sind über 462 Spuren der Dinosaurier sichtbar. Die Felswand ist heute fast senkrecht, war aber vor Millionen Jahren flach. Die Erhebung wurde durch den Zusammenprall der Erdplatten verursacht (siehe früherer Beitrag).
Vor 68 Millionen Jahren sind die Dinosaurier ausgestorben, man geht davon aus, dass dies aufgrund zahlreicher starker Vulkanausbrüche und eines Meteoriteneinschlags geschah.
Wieder zurück in der Stadt gehe ich zu einem Park mit einem Minieiffelturm. Danach schlendere ich einmal mehr durch den alltäglichen Markt. Vor allem Gemüse und Früchte sind hier sehr günstig, Fleisch wird ungekühlt gelagert und verkauft. Ich habe schon ganze Kuhköpfe gesehen. Und dementsprechend ist auch der Geruch/Gestank im Fleischteil. Allgemein gibt es ganze Strassen mit denselben Artikeln, so z.B. eine Strasse nur mit Möbeln, eine Strasse nur mit Advokaturbüros, eine Strasse nur Elektronikartikel, usw.
Dia #16: Nach dem Frühstück suche ich mir einen Flug von Lima nach Rio de Janeiro. Am Nachmittag suche ich den riesigen Friedhof auf, welcher am Rand der Stadt liegt. Weiter gehe ich ein weiteres Mal zum Mercado Central, wo man den aufkommenden Karneval spürt mit Livemusik, Tanz und Schaum aus der Dose. Danach verbringe ich den Rest des Nachmittags auf der Plaza 25 de Mayo, wo mir ein kleiner Junge ein Magazin verkauft und die Schuhe putzt. Das Magazin hilft Familien ohne Einkommen. Zur Schule geht der Junge nur morgens, nachmittags arbeitet er. In der Schule lernen sie nebst Spanisch, Quecha (Inkasprache) und Englisch.
Um 1930 Uhr fährt mein Bus nach La Paz, was 12h dauert.

Viaje – 2

David Walter 31. Januar 2015

Dia #5: Das erste Mal seit Tagen, dass ich mich ausgeschlafen fühle, denn dieses feuchtheisse Klima ist ziemlich ermüdend, zumindest empfinde ich dies so. Nach einem einfachen Frühstück mit Hefegebäck und Konfitüre gehts um 1050 Uhr nach Purmamarca, 10min früher als gemäss Fahrplan!?
Purmamarca (2’324müM) ist ein kleines Dorf, das vollumfänglich vom Tourismus und ihrem Cerro de siete colores lebt. Dieser Hügel besteht aus sieben verschiedenfarbenen Gesteinsschichten.
Und wie fast überall in Argentinien, wird auch hier an fast jeder Hausecke an einer Gitarre gezupft. Ein Brief einer Nachbarin in VGB konnte ich erfolgreich an den Empfänger übergeben.
Am späteren Nachmittag fahre ich noch ein Dorf weiter nach Norden, Tilcara (2’641müM). Es bleibt mir aber leider nicht so viel Zeit und ich muss wieder nach Jujuy zurückkehren.
Dia #6: Heute gehts nach Humahuaca (3’012müM), was 3h Busfahrt hin und zurück bedeutet. Die Fahrt lohnt sich jedoch, da die verschiedenfarbenen Steinhügel und Kakteen der Quebrada de Humahuaca an einem vorbeiziehen. In Humahuaca ist es dank seiner Höhe nicht mehr ganz so heiss, und es scheint hier etwas weniger Touristen zu haben als in Purmamarca oder Tilcara. Leider klappt es nicht, dass ich nach Hornocal gehen kann, dort sieht man den cerro de quatorce colores. Nach einem gemütlichen Nachmittag, gehts zum letzten Mal zurück nach Jujuy. Und heute sind die Strassen voller Menschen. Es ist Montag!;)
Dia #7: Aufgrund der sehr warmen Temperaturen, konnte ich nur ein paar Stunden schlafen. Am Terminal musste ich über 1,5h auf meinen Car nach Chile warten. Endlich, um 1030 Uhr gings los. Vorbei an Purmamarca, dass ich heute zum 3. Mal in 3 Tagen durchfahre und dann steigts hoch nach El Morano, mit 4’170müM. Von hier gehts runter zu den Salinas Grandes, dem Salzsee von Jujuy. Danach folgen Stunden durch eine impressionante Wüstenlandschaft, mit einer Höhe bis über 5’000m, bis wir zur Grenze Argentinien/Chile kommen. Nach Chile ist es verboten irgenwelche organischen Sachen zu importieren (Früchte usw.), das wusste ich jedoch im Voraus, sodass es keine Probleme gab. Die Strasse in Chile war um einiges schlechter, aber immerhin noch geteert. Trotz verspäteter Abfahrt kamen wir pünktlich um 1930 Uhr an. Was für ein Ort! San Pedro de Atacama ist der trockenste Ort der Welt und ich habe gerade die einzigen zwei Regentage der letzten zwei Jahre verpasst! Zudem ist es sehr bekannt, um den Sternenhimmel zu beobachten, da es wirklich irgendwo im nirgendwo ist. Nach der Besprechung über die morgige 3-tägige Tour durch die grösste Salzwüste der Welt nach Uyuni gings zum Hostel. Was sich in Wirklichkeit als Zimmer einer Privatperson herausstellte… 6 Betten auf so kleinen Raum hab ich noch nie gesehen, gut ist es nur eine Nacht. Um etwas essen zu können und da ich morgen bereits das Land wieder nach Bolivien verlasse, gabs ein bisschen ein Durcheinander mit vier Währungen im Portemonnaie. Wobei die Chilenen sehr heikel sind und die Noten nicht gefaltet werden dürfen, strange!
Dia #8: Um 0715 Uhr gehts los. Zuerst zum Zoll von Chile danach zum Zoll von Bolivien, welcher auf 4’600müM liegt. Hier wird auch das Fahrzeug gewechselt. Vom Sprinter zum 4×4 Jeep für 6 Personen. Nach der Bezahlung des Eintritts in den Nationalpark beginnt die Tour mit der Laguna Blanca. Herrlich klares Wasser, welches die dahinterliegenden Berge spiegelt. Auch die ersten Flamingos sind ersichtlich. Etwas weiter kommen wir zur Laguna Verde, welche am Fuss des fast 6’000m hohen Licancabur Vulkanes liegt. Grün ist sie aber nicht, zumindest nicht als wir ankommen. Erst als etwas Wind aufkommt, wechselt sie langsam die Farbe zu grün. Wunderschön! Nach einem Aufstieg kommen wir zur Desierto Dali. Um die nächste Ecke kommt Polques, wo man sich in einem Becken mit warmem, natürlichem Thermalwasser baden kann. Nach einer etwas längeren Fahrt erreichen wir dann den Geiser Sol de mañana. Hier ist unser höchster Punkt der Tour auf 4’800müM. Von hier gehts runter zur Laguna Colorada (4’278müM, 60km2), wo wir unser einfaches Nachtlager im Refugio beziehen. Erschöpft legen sich alle ins Bett, bis es endlich das Mittagessen gibt, um 1630 Uhr. Der Wind bläst hier ziemlich stark.
Die ganze Fahrt führt nicht etwa über Strassen, sondern einfach Wege, die durch das viele Befahren entstanden sind, dementsprechend holprig ist es zum Teil.
Dia #9: Um 0630 Uhr gibts Tagwache mit anschliessendem Morgenessen. Der heutige Tag bringt längere Fahrten mit sich. Der erste Halt ist in der Desierto Siloli, wo es den Arbol de piedra zu sehen gibt, ein Fels in der Form eines Baumes. Weiter geht die spektakuläre Fahrt durch Sandtäler, über holprige Steinwege vorbei an Vulkanen und verschiedenen Lagunen. Wir machen bei den Lagunen honda und hedionda halt. Alle sind sie gesäumt mit Flamingos und umgeben von Vulkanen und Hügeln. Das Mittagessen nehmen wir an der Laguna cañapa ein. Danach gibts einen Verdauungsspaziergang, aber auch um die Gemüter etwas abzukühlen, welche z.T. strapaziert wurden, weil sich nicht alle an angegebene Zeiten hielten.
Weiter gings zum Vulkan Ollague, welcher halbaktiv ist, und Rauch aus dem Krater steigen lässt. Danach erreichten wir die Salar de Chiguana, welche schon etwas Salz aufweist. Mittendurch führt ein Gleis, welches für den Mineraltransport von Bolivien nach Chile benutzt wird.
In San Juan, dem ersten bolivianischen Dorf, das ich sehe, gibts einen Halt um das selbstgemachte Bier von Coca, Honig oder Quincha zu probieren. Kurz vorher ist uns ein ziemlich grosser Vogel vors Auto geflogen, welcher kurze Zeit später in meinen Händen starb, weil der Fahrer ihn unbedingt mitnehmen wollte, das Fleisch sei vorzüglich! Wir verschenkten ihn der kioskführenden Frau.
Nun kam leichter Regen auf, aber wir fuhren trotzdem zum Salzhotel, wo wir unsere Nacht verbringen. Auf die Frage, ob die Scheibenwischer funktionieren, sagt Ruben der Fahrer, dass dies nicht nötig sei, er habe Augen wie ein Adler. Ich sah zwar nicht viel von der Strasse, aber er lenkte das Auto schnell und geschickt über die holprige Strasse. Das Hotel, das zu einem grossen Teil aus Salz besteht, liegt direkt an der Salar de Uyuni, welche mit 12’650km2 die grösste Salzwüste der Welt ist. Aufgrund des Regens ist leider nicht klar, ob wir morgen durch die Wüste fahren können.
Dia #10: Heute beginnt der Tag um 0400 Uhr, 0430 ist Abfahrt Richtung Isla Incahuasi. Die Fahrer wollen es versuchen. Zu Beginn fahren wir durch 5cm tiefes Wasser, was sich jedoch mit trockenen Stellen abwechselt. Z.T. ohne Licht, um sich besser orientieren zu können, fahren wir über 1h durch die Nacht und die Wüste. Danach warten wir 30min, um die Isla sehen zu können, was nicht klappt, weshalb wir den Sonnenaufgang inmitten der Wüste erleben. Was für ein Naturschauspiel, die Sonne, der Regen und die Salzwüste, die alles wiederspiegelt. Sogar die Enden des Regenbogens spiegeln sich! Nach dem Sonnenaufgang fahren wir doch noch zur Isla Incahuasi (3’653müM), und sind dank dem Mut unserer Fahrer, die einzigen, die sich heute zur Insel gewagt haben, danke Ruben&Johnny! Die Insel ist bewohnt und mit Kakteen gesäumt, was ziemlich komisch erscheint inmitten des ganzen Salzes. Hier essen wir auch endlich unser Morgenessen. Danach folgt einer der Höhepunkte für mich, ich darf ungefähr 20km durch die weisse Wüste fahren! Toll!
Da wos ein bisschen trockener ist halten wir, um Perspektivfotos zu machen. Schliesslich besuchen wir noch das Hotel del Sal, das Monument des Dakar Rallys, welches seit 2 Jahren durch die Salar de Uyuni führt, weiter die montones de sal, das Dorf Calchoni, und zum Schluss der Cementario de trens. Das gemeinsame Mittagessen bildet den Abschluss der Tour, in welcher wir fast 800km in unwegsamem Gelände gefahren sind und für mich ein absolut tolles Erlebnis war! In Uyuni (3’660müM) geniesse ich die Dusche und mein Einzelzimmer.

Viaje – 1

David Walter 24. Januar 2015

Hola!
Es ist noch nicht so viel Zeit seit des letzten Beitrages vergangen. Mit der Arbeit verging diese auch wie im Flug. Einzig ein ziemlich starkes Unwetter ist zu erwähnen, das in einigen Quartieren von VGB erhebliche Schäden zugefügt hat. Uns hat es unseren Arbeitsjeep 50m weggeschwemmt und gegen einen Baum geschlagen. Völlig durchnässt wartet er nun in der Werkstatt auf seine Reparatur.

Und nun, am 20. Januar, startete meine Reise, welche mich nach Nordargentinien, Nordchile, Bolivien, Peru und Brasilien führen soll:
Dia #1: Ich bin mit einer Übernachtfahrt von Córdoba, um 0645 Uhr in Salta (1200müM, ca. 500’000 Einwohner) angekommen. Nach einer kurzen Suche meines Hostels, wurde ich bei leichtem Regen fündig. Den ganzen Tag über verbrachte ich mit Sightseeing (wobei mich die Kathedrale am meisten beeindruckt hat) und diversen Vorbereitungen und Einkäufen. Am Nachmittag stieg ich die etwas über 1000 Stufen hoch auf den Cerro San Bernardo, von welchem man eine schöne Aussicht über die Stadt hat. Es gibt auch ein Teleférico, welches hochführt. Nach der kurzen Nacht im Bus gibts frühe Nachtruhe.
Dia #2: Um 0715 Uhr beginnt meine heutige Tour nach Cachi. Zuerst gings vorbei an riesigen Tabasco Plantagen. Die Provinz Salta poduziert jährlich über 40’000t Tabasco, welches zu 80% exportiert wird, vor allem nach China, Japan und Russland. Danach passieren wir die Quebrada de Escoipe, welche von Urwald gesäumt wird. Dieser “Djunga” ist ein Ausläufer, vom Urwald, der von Tucuman bis Ecuador führt. Auf 2’000müM machen wir eine Kaffeepause, von hier steigen wir mit unserem Kleinbus auf über 3’500müM hoch, was der höchste Punkt unserer Tour ist. Von hier aus gibt es eine herrliche Aussicht über die Wolken. Danach folgt der Parque Nacional de los Cardones, eine mit riesigen Kakteen gesäumte Wüstenlandschaft. Zur Mittagszeit treffen wir in Cachi (2’280müM) ein. Die Sonne brennt auf die weiss, vergipsten Häuser nieder. Nach 2h Aufenthalt gehts in einer Fahrt zurück nach Salta. Nach insgesamt 320km (R.N. 33&40) Fahrt erreichen wir wieder Salta. Das Nachtessen nehme ich auf der Plaza 9 Julio ein, welcher dad Zentrum der Stadt bildet.
Dia #3: Auch die heutige Tour nach Cafayate beginnt um 0715. Die ganze Fahrt führt über die R.N. 68, insgesamt ca. 400km. Die Fahrt beginnt nach Salta mit der “Zona transformation” im Valle de Lerma, wo man mit jedem km beobachten kann, wie die Landschaft rauer und trockener wird. Danach erreichen wir die Quebrada de las Conchas, welche die Sehenswürdigkeiten Gargante del Diablo, El anfiteatro, Tres Cruces und El obelisco enthält. Die grösste Sehenswürdigkeit für mich stellt aber die ganze Landschaft dar. Man sieht klar, wie sich die vor Jahrmillionen die Südamerikanische Kontinentalplatte über die Ozeanische Nasca Platte geschoben hat, woraus dann eben die Anden entstanden sind. Die Anden sind das jüngste Gebirge und wachsen jährlich noch um wenige mm in die Höhe. Auch in Cafayate (1’600müM) gibt es 2h Aufenthalt. Danach besuchen wir den ältesten Weinkeller von Cafayate, Vasija Secreta. Der Weisswein (Cataflora, wurde erst vor ein paar Jahren kreeirt) von Cafayate ist über die Landesgrenzen bekannt, und wirklich lecker! Auch die Rückfahrt sollte wie am Vortag in einem Mal von statten gehen. Sollte. Unser Bus stieg mitten in der Quebrada aufgrund Überhitzung aus, und das ohne Handyempfang. Trotzdem schafften wir es schliesslich mit Fahren, Pause, Fahren, Pause zu einer Cafeteria, wo uns ein anderer Kleinbus organisiert wurde. Que calor hico! Um 2300 Uhr (statt 1900 Uhr) sind wir dann doch endlich, hungrig und sehr müde, in Salta angekommen.
Dia #4: Um 1030 Uhr bringt mich der Bus von Salta nach San Salvador de Jujuy (1’259müM), wo ich um 1300 Uhr ankomme. Nach meiner ersten Verirrung, finde ich dank Taxi zum Hostel. Ich mache mich direkt auf zur Stadtbesichtigung, werde aber enttäuscht. Die Strassen sind wie ausgestorben, die Häuser nicht wirklich schön und ich weit und breit der einzige Gringo. Meine vorherige Verirrung erklärt sich dadurch, dass es seit kurzer Zeit zwei Busterminals gibt und ich auf dem neuen angekommen bin, der meiner Meinung nach etwas übertrieben gross ist, wenn man den alten, auch noch aktiven, sieht.
Hasta pronto!

PS: Kann die Fotos leider nicht hochladen, es gibt aber welche auf FB.

 

Primero meses en Argentina

David Walter 26. Dezember 2014

Que bien! Nun habe ich mir endlich die Zeit genommen, einiges des bisher Erlebten aufzuschreiben.
Am 30./31. Oktober flog ich von Zürich via Sao Paulo nach Buenos Aires. Sao Paulo habe ich nur beim Anflug gesehen. Sehr imposant die vielen Hochhäuser, so weit das Auge reicht… Und auch Buenos Aires, was für eine grosse, imposante Stadt. Die drei Tage reichten bei weitem nicht aus, um sie zu besichtigen, wobei es einen Tag auch noch stark regnete. Am Samstagabend nahm ich an einem Tangoabend teil, inklusive Tangolektion, Nachtessen und Show. Sehr eindrücklich! Am Sonntagabend gings dann per Collectivo (Bus) die Nacht über nach Villa General Belgrano, wo ich von Patricia (Gastmutter) in Empfang genommen wurde. Nach einer ersten Dorfrundfahrt, gings zum „El Rincon“, was „Die Ecke“ heisst. Die Ecke, welche der Fluss in der Nähe macht. Das ganze Grundstück fasst über 18 Hektaren Land, welches sehr viele Bäume und Sträucher säumt. In diesen Sträuchern findet sich zurzeit meine Arbeit, nämlich Weidland für die fünf Kühe und fünf Pferde, welche hier zum Hobby gehalten werden, wieder zurückzugewinnen. In der ersten Woche habe ich allerdings an drei Häusern sämtliches Aussenholz und die Fenster geschliffen und mit Lack angestrichen.
Die erste Woche war noch ziemlich ruhig, aber bereits in meiner zweiten Woche kamen Schulklassen aus der Region, welche 2-3 Nächte in der Jugendherberge blieben. Zum Teil mit Vollpension, was mir auch Einsätze beim Abwasch in der Küche einbrachte. Während etwas mehr als zwei Wochen beherrschte das Goethe Institut aus Buenos Aires die ganze Jugendherberge. Kinder aus ganz Südamerika wurden zu dieser Woche eingeladen und wurden von vielen deutschen Jugendlichen, welche in Südamerika ein Freiwilligenjahr machen, betreut. Künstler wurden extra aus Deutschland eingeflogen, es wurde kein Aufwand gescheut. Ziel der Woche war es, den Kindern die deutsche Kultur näher zu bringen. Für die über 120 Personen wurde täglich gekocht, sodass ich viel Zeit in Küche verbrachte.
Vom 5.-7. Dezember war ich auf einer Tour zum Champaqui, dem höchsten Berg der Provinz Córdoba (mit 2790 müM). Die Gruppe, mit welcher ich mitging, bestand aus 11 Personen, ohne Guide, da dieser am Tag zuvor mit einer Fussverstauchung ausfiel (ich durfte dann diese Aufgabe übernehmen…) Am 1. Tag fuhren wir auf 2300m hoch nach „Los Tres Arboles“, von da aus wars eine 6 stündige Wanderung zu den Refugios. Diese bestehen aus einigen Häusern, welche von solchen Touren wie unserer Leben und die Leute in ihren Häusern unterbringen, verpflegen und die Rucksäcke mit Maultieren nachschleppen. Am nächsten Tag erreichten wir nach einem 5 stündigen Aufstieg kurz nach Mittag den Gipfel. Der Abstieg dauerte ebenfalls so lange, da nicht alle unserer Gruppe wirklich berggängig waren. Am Sonntag schliesslich gings runter nach Villa Alpina, was wiederum über 7 Stunden dauerte. Dort wartete ein Bus auf uns. Kaum im Bus, wurde es schnell still, und fast alle schaukelte die holprige Strasse in den Schlaf… Das Bier in Villa General Belgrano wurde danach mit Stolz genossen.
Am 12. Dezember durfte ich mit dem Schweizerklub im Schweizerhaus Weihnachten feiern. Am Tag darauf kam der Schweizer Botschafter auf einen kurzen Besuch vorbei.
Am darauffolgenden Sonntag fand in den Sierras Grandes ein Fest für Maria statt. Das Fest besteht aus einer Messe in einer kleinen Kapelle und einem anschliessenden Asado. Allerdings braucht man auch hier wieder 4 Stunden für den Hin- und 4 Stunden für den Rückweg. Dafür waren wir die einzigen Auswärtigen, die Gauchos waren alle in ihren Trachten und Ponchos gekleidet. Ganz speziell.
Es folgte ein erster Ausflug nach Córdoba, der Hauptstadt der Provinz, welche ziemlich gross ist. Auch in dieser Woche war ich freundlicherweise zum Asado bei Capozzellis eingeladen. Die Tochter, Agostina, ist seit April in Sigriswil, kam aber über die Festtage nach Hause. Mit dabei war auch Michelle Wyler aus Matten bei Interlaken, welche zwei Monate hier in Villa General Belgrano verbracht hatte.
Über Weihnachten ist die Jugendherberge geschlossen und wir fahren für vier Tage nach Colonia Belgrano (Provinz Santa Fé) um dort mit der Familie Mampaey zu feiern. Schon nach kurzer Zeit im Auto verschwinden die Hügel der Sierras Grandes und es erscheint eine Ebene, wie ich es noch nie gesehen habe. In diesen enormen Flächen gibt es unzählige Estancias (riesige Bauernhöfe). Und auf so einem verbringen wir unsere „Ferien“. Die Zeit vergeht mit Reiten, Asado, Siesta, Örgele, Ping-Pong spielen, usw. sehr schnell. Vor allem das Reiten gefällt mir sehr gut. Die Estancia fasst über 900 Kühe und weissnichtvieviele Hektaren Land! Der kleinere Melkstand melkt 44 Kühe gleichzeitig, was täglich über 16000 Liter Milch gibt. Unglaublich! Der Weihnachtsabend verbrachten wir mit viel Singen, zum Essen gabs Cervelat (von einem Metzger aus Missiones), Sauerkraut und Kartoffelstock. Zu meinen Örgeliklängen wurde dann auch noch getanzt ;)
Nun steht schon der Jahreswechsel an, welcher hier in der Jugendherberge mit viel Arbeit verbunden ist, da eine weitere Gruppe die ganze Jugi in Besitz nimmt.

Regierungsgebäude in Buenos Aires

Regierungsgebäude in Buenos Aires

Piletta im El Rincon

Piletta im El Rincon

Tangoshow in Buenos Aires

Tangoshow in Buenos Aires

Cerro Wank

Cerro Wank

Cerro Wank

Cerro Wank

Franco y Josias

Franco y Josias – Cerro Wank

Los Tres Arboles

Los Tres Arboles

Aufstieg zum Champaqui

Aufstieg zum Champaqui

Aussicht vom Champaqui

Aussicht vom Champaqui

Fiesta de Paso de Garay

Fiesta de Paso de Garay

Asado al Paso de Garay

Asado al Paso de Garay

Paso de Garay

Paso de Garay

Córdoba

Córdoba

Asado bei Capozzellis

Asado bei Capozzellis mit Michelle und Agostina

Me gusta: montar a caballo

Me gusta: montar a caballo

Ausritt ins Naturreservat Wildermut

Ausritt ins Naturreservat Wildermut

Melkzeit!

Melkzeit!

Sonnenuntergang in Colonia Belgrano

Sonnenuntergang in Colonia Belgrano

Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr! Bis bald, David.

Nochmals Eindrücke aus CAN

Marcel Tschanz 26. September 2014

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Moraine Lake i.d.N. von Lake Louise

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Columbia Icefield

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Peyto Lake – wie im Reisefuehrer…

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6h-Wanderung mit toller Aussicht

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NHL-Testspiel

 

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